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Pyrenäen
 


Zunächst also stand das wundervoll restaurierte (und längst von den Mönchen aus der Gründerzeit verlassene) Benediktiner-Kloster Sant Pere de Rodes an der Costa Brava auf unserem Besuchsprogramm.

Kreuzgang im alten Benediktinerkloster San Pedro
Kreuzgang im alten Benediktinerkloster San Pedro

Eine gewaltige Klosteranlage, welche die Macht und den Reichtum früherer Jahrhunderte ahnen lässt. Heute beeindruckt ihre beispielhafte museale Restauration.

Kirche des Klosters San Pedro
Kirche des Klosters San Pedro

Durch Figueras (Dali-Ausstellung!) führte uns die N260 später über Olot nach Santa Pau, einem ruhigen mittelalterlichen Städtchen in der Region des Vulkangebietes La Garrotxa.

das mittelalterliche Santa Pau
das mittelalterliche Santa Pau

In San Juan de las Abadeses erreichen wir die C 151, die uns wenig später das erste Mal über die Pyrenäenzüge von Spanien nach Frankreich führen wird. Hier in dem mittelalterlichen Ort bewundern wir die höchste gotisch-mittelalterliche Brücke Spaniens. Und dicht dabei die romanische Klosterkirche sowohl mit einem beeindruckenden, Museum (deutschsprachige Prospekte) als auch einem gut erhaltenen Kreuzgang.

 
Saint Joan de les Abadeses: gotische Brücke
Saint Joan de les Abadeses: gotische Brücke
Kreuzgang im Kloster
Kreuzgang im Kloster
 


Als nächstes Städtchen liegt Camprodon am Wege, mit erneut einer mittelalterlichen Brücke und quirligem Leben auf den Straßen.

Blumenschmuck
Blumenschmuck

Schließlich biegen wir noch auf spanischer Seite rechts ab, um zu einem der schönsten Städtchen der Pyrenäen zu fahren: zu Beget, in der wir eine romanische Kirche finden und wo sozusagen die Straße im Gebirge endet....

 
romanische Kirche in Beget
romanische Kirche in Beget
mittelalterliche Häuser in Beget
mittelalterliche Häuser in Beget
 


Jenseits der Grenze (die man lediglich durch ein "Begrüßungsschild" erkennt) suchen wir in Prats de Mollo (angeblich einem wehrhaften französischen Schmugglerstädtchen) einen Parkplatz, um durch die enge und für Autos gesperrte Stadt zu laufen.

Prats-de-Mollo
Prats-de-Mollo

Als erstes Ziel steigen wir zunächst auf die "Wehrkirche" hinauf. Später schlendern wir durch die engen Gassen des Städtchens, trinken einen Espresso und freuen uns an herumziehenden, kostümierten Bänkelsängern.

geschnitztes Altarbild der Kirche von Prats
geschnitztes Altarbild der Kirche von Prats

 

Weiter geht es durch das "Vallespir", einem von dem Flüsschen Tech gegrabenen Tal, bis nach Ceret. Es scheint ein lebhaftes und der (modernen) Kunst verpflichtetes Städtchen (Museum!) zu sein.

Prioratskirche in Serrabone
Prioratskirche in Serrabone

Auf der kleinen D618 umrunden wir am Folgetag das Massiv du Canigou. Die schmale und kurvenreiche Asphaltstraße führt uns (und ein paar Radfahrer, die schneller sind als wir) bergauf durch Korkeichenwälder mit jenen kleinblättrigen derben Bäumen, die eher Büsche sind, und dann wieder bergab, bis es nach etwa 1 ½ Stunden links steil hinauf geht zur Prieure de Serrabone.

Wenn man sich der Prioratskirche nähert, wirkt sie etwas düster und abweisend. Dann aber nimmt sie uns gefangen, etwa durch ihre Doppelsäulen, gleich am Eingang, an dem nur einseitig offenen Kreuzgang, mit den herrlichen Tierskulpturen und Gesichtern an den Kapitellen.

 
Lettner in der Kirche
Lettner in der Kirche
Figuren an den Kapitellen
Figuren an den Kapitellen
 


Im Inneren entdecken wir den wohl schönsten quer im Kirchenschiff angeordneten Lettner aus romanischer Zeit, mit den 4 Aposteln und weiteren Gesichtern oder "Fratzen", Tierdarstellungen und Symbolen. Alles aus dem vor Ort gehauenen Marmor, und alles erstaunlich gut erhalten.

Später bleiben wir auf der großen Wiese unterhalb des Parkplatzes stehen und genießen den Sommerabend in Sichtweite der nun völlig von Besuchern verlassenen Klosterkirche.

 

Prades: Kirche Saint Pierre
Detail aus Prieure de Serrabone

Kirchenpforte der Kirche Saint Pierre
Pforte von Prieure de Serrabone

Etwa eine Woche nach dem Beginn unserer Reise am Mittelmeer erreichen wir das oben bereits erwähnte Prades und erleben ein wundervolles Kammerkonzert. Es erklingt in der die Stadt beherrschenden Kirche Saint Pierre.

Der nächste Tag führt uns zur gleich benachbarten zweiten Hauptstätte des Festivals, nämlich zur Abbaye Saint-Michel de Cuxa. Man betritt die Abtei durch eine Krypta mit einem gewaltigen Mittelpfeiler, läuft durch mehrere Gewölbe und betritt dann einen weiten, nicht mehr vollständig mit Säulen umschlossenen Kreuzgang.

Kreuzgang St.Michel de Cuxa
Kreuzgang St.Michel de Cuxa

Aus der großen, schlichten und etwas düsteren Kirche klingen uns die Töne eines Streichquartetts entgegen, das noch für den abendlichen Auftritt einige Passagen probt. Ein Helfer berichtet uns, dass dann am Abend etwa 600 Gäste erwartet werden...

Abtei de Cuxa
Abtei de Cuxa

In Odeillo entdecken wir nach etwa 40 km einen haushohen Sonnenspiegel, der neben vielen anderen Solarzellen und einem Museum steht.

Sonnenspiegel in OdeilloSonnenspiegel in Odeillo
Sonnenspiegel in Odeillo

In der benachbarten spanischen Enklave des Ortes Llivia herrscht gerade "Siesta" und Kirche wie auch das Museum mit der ältesten Apotheke Spaniens sind geschlossen. In Höhe des Collada de Toses finden wir unseren Nachtplatz.

In Ribes de Freser warten wir auf eine Zahnradbahn und fahren auf Schienen zu dem etwa 1000 m höher liegenden Nuria hinauf.

von Ribas de Freser nach Nuria
von Ribas de Freser nach Nuria

Wir erleben hier eine bunte Mischung von Kitsch und Kult, Technik und Natur, Geschäft und Religion.

 
Portal des Monastir de St. Maria in RipollPortal des Monastir de St. Maria in Ripoll
Portal des Monastir de St. Maria in Ripoll
zweistöckiger Kreuzgang im Monastir St. Maria
zweistöckiger Kreuzgang im Monastir St. Maria
 


Und so geht es weiter: Mit den Fahrzeugen fahren wir ein paar Kilometer weiter nach Norden. In Campdevanol biegen wir dann nach Westen ab. Dort wird nach wenigen Kilometern auf schmaler Straße das Kirchlein Sant Pere de Montgrony erreicht.

St. Pere de Montgrony
St. Pere de Montgrony

Bemerkenswert dort: das sich unmittelbar an den Felsen anschmiegende, anheimelnde, sympathische Restaurant, ein atemberaubender Blick über die umliegende Berglandschaft und das über eine schmale Treppe zu erreichende Kirchlein im romanischen Baustil.

In Guardiola sind wir auf die breite und etwas befahrenere Straße C16 gekommen, die uns nach Norden zu dem langen kostenpflichtigen Tunnel unter der Serra del Cadi bringt und weiter auf der sehr schönen, gut ausgebauten N260 nach La Seu d' Urgell, dem Städtchen mit dem mittelalterlichen Kern und der Kathedrale St Maria (mit Kreuzgang, einer zweiten Kapelle und einem Museum).

 
im Inneren der Kathedrale
im Inneren der Kathedrale
St. Maria in La Seu d'Urgell
St. Maria in La Seu d'Urgell
 


Ax les Thermes ist ein heimeliges "Kur-Städtchen" mit warmen Quellen, z.B. einem Becken der Schwefeltherme, in dem man – kostenlos – herumlaufen kann. Wir fahren gleich an der Kirche nach rechts den Berg hinauf zu einer wundervollen asphaltierten schmalen Straße, die dann später in die sog. Route des Corniches übergeht.

 
auf der "Route Corniches"
auf der "Route Corniches"
am Rande der "Route Corniches"
am Rande der "Route Corniches"
 


Am folgenden Tag erleben wir, wie sich sozusagen die uns von der Tour de France bekannten Pässe aneinander reihen. Etwa der Col de Port, der Col des Caugnous bis wir nach Massat kommen.

 
auf den Spuren der "Tour de France"
auf den Spuren der "Tour de France"
Rückblick auf den Anstieg
Rückblick auf den Anstieg
 
Wir passieren das Val de Bethmale, überqueren die Pässe Portet d' Aspet, fahren dann die kleine D 85 wieder in Richtung Spanien und bleiben eine Nacht auf dem Campingplatz in dem winzigen Grenzort Fos.

 
Gedrängel auf der Passhöhe
Gedrängel auf der Passhöhe
ein idealer Nachtplatz
ein idealer Nachtplatz
 


Auf unserer Weiterfahrt folgt erneut ein Pass dem anderen: der Portillon, dann der Peyresourde, der Aspin und schließlich der Tourmalet.

typisches Hinweisschild
typisches Hinweisschild

Alle wundervoll, alle mit rastenden Radfahrern oder parkenden Autos zugestellt. Wir bleiben jeweils nur kurz stehen und finden dann ohne Probleme immer wieder wundervolle völlig einsame und ruhige Stellplätze für die Nacht.

 
im östlichen Nationalpark der Pyrenäen
im östlichen Nationalpark der Pyrenäen
Rast auf dem Gipfel
Rast auf dem Gipfel
 


Die weiteren Höhepunkte – zunächst wieder in Spanien – sind Jaca mit dem Castell und der Kathedrale.

 
Citadelle in Jaca
Citadelle in Jaca
in der Kathedrale von Jaca
in der Kathedrale von Jaca
 


Oder am Folgetag das "schönste Pyrenäendorf", nämlich Lescun, erneut in Frankreich sowie der Kreuzgang in dem winzigen Klosterkirchlein Sarrance (beides an der E 7).

 
im Städtchen Lescun
im Städtchen Lescun
Klosterkreuzgang in Sarrance
Klosterkreuzgang in Sarrance
 


Wieder zurück in Nordspanien interessieren uns zwei bezaubernde Städtchen, nämlich Anso und Roncal (enge Gassen, blumengeschmückte Häuser, freundliche Bewohner) und die 6-Brückenstadt Ochagavia.

 
Anso: blumengeschmückte Häuser
Anso: blumengeschmückte Häuser

Anso: blumengeschmückte Häuser
Anso: blumengeschmückte Häuser

Ochagavia
Ochagavia
Roncal
Roncal
 

Das kleine Städtchen St. Jean Pied de Port ist von Besuchern überlaufen: mit Recht! Wir finden eine begehbare Stadtmauer, Brücken über die Nive, schöne, blumengeschmückte Häuser, einladende Geschäftsstraßen, einer Citadelle sowie die Kirche Notre Dame.

St.Jean Pied-de-Port
St.Jean Pied-de-Port

Schließlich wollen wir uns noch die Kirche bei Mauleon anschauen, die zum "Unesco-Weltkulturerbe" gehört. Eine deutsche Tonband-Führung informiert uns über die Geschichte und die Bedeutung dieses Kleinodes unter den Sakralbauten der Pyrenäen.

 
Mauleon-Lichard L’Hospital Ste.-Blaise
Mauleon-Lichard L'Hospital Ste.-Blaise
Detail von der Kirche
Detail von der Kirche


Nachdem wir immer wieder die Grenze zwischen Frankreich und Spanien passiert haben, viele Pässe hinauf und hinab gefahren sind, eine große Zahl von Städten und Dörfchen mit ihren Klöstern und Kirchen, Burgen und Kneipchen erlebt haben, verlassen wir nun diese Bergkette voller unvergesslicher Eindrücke und Bilder.

Wir bedanken uns bei den Menschen, denen wir in den Pyrenäen begegnet sind und die uns gegenüber ausnahmslos freundlich, zugewandt und hilfsbereit gewesen sind.

Alle Bilder dieses Berichts als Diashow

 
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  © Prof. Uhlich, 2011